Nein, bei dieser Meldung handelt es sich um keinen Ernährungsberater: Cookies, zu deutsch Kekse, sind auch im World Wide Web anzutreffen. Dort sollen sie bei der Optimierung von Webseiten und Anmeldeverfahren helfen, denn besuchen Sie eine Webseite, sammeln Cookies allerlei Informationen über Ihren virtuellen Ausflug. Nun liegt dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) ein Gutachten vor, welches die bisherige Praktik, wie Webseiten Cookies nutzen, infrage stellt. In Zukunft sollen Besucher einer Webseite Einblicke in die Cookie Einstellungen erhalten und ihre Zustimmung ohne Weiteres verwehren können.
Werbemonster zieht vor Gericht
Den Stein des Anstoßes lieferte die Klage des Werbedienstleisters Planet49. Dieser fiel vor drei Jahren mit unlauteren Praktiken wie dem massenhaften Sammeln von Telefonnummern auf. Der Anbieter wollte die Teilnahme an einem Gewinnspiel an die Einverständnis zur Nutzung diverser Daten und umfangreichen Informationskampagnen, kurz Reklame, binden. Mit dem Urteil aus dem Jahre 2015, ebendieses Vorgehen untersagt, gibt sich der Internetkonzern jedoch nicht zufrieden. 2019 versucht Planet49 erneut, sein Geschäftsmodell zu legalisieren – diesmal vor dem EuGH.
Ebenso will Planet49 durchsetzen, Besuchern lediglich den Zutritt zu seiner Onlineplattform zu gewähren, wenn diese in einem Kontrollkästchen dem Sammeln umfangreicher und nicht näher erläuterten Daten zustimmen. Ein Expertenteam kam im April zu dem Ergebnis, dass diese Praxis nicht mit dem geltenden Datenrecht vereinbar sei: Wenn Webseiten Cookies nutzen, müssen Auskünfte über den Umfang der gesammelten Daten einsehbar sein. Ebenso soll ein Feld zur Nicht-Einverständnis in den Hinweis zur Datenerhebung integriert werden. Der Nutzer könnte demnach in Zukunft frei entscheiden, ob und in welchem Umfang Webseitenbetreiber Informationen erfassen dürfen. Derweil können via Cookies zum Beispiel Passwörter, Adress- und Namenszeilen vervollständigt werden. Da allerdings auch personalisierte Werbebotschaften mit Cookies geschaltet werden, stehen die unsichtbaren „Helfer“ seit Jahren in der Kritik.
Zukunft ungewiss
Dass die Empfehlungen der Datenschutzexperten umgesetzt werden, gilt als sehr wahrscheinlich. In der Regel folgt der EuGH den Gutachten ihrer Expertengruppen. Fraglich ist jedoch, wann der neue Gesetzesentwurf verabschiedet wird. Ebenfalls ungeklärt bleibt das Verhältnis zur Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Bisweilen unterliegen Cookies den Richtlinien der e-Privacy-Verordnung. Inwieweit diese nun erweitert oder in die DSGVO integriert werden sollen, ist auf europäischer Ebene zu entschieden, also im Europaparlament. Das Beispiel der äußerst umstrittenen EU-Urheberrechtsreform lässt erahnen, welche Hürden auf diesem Weg auftauchen könnten.
Immer auf der sicheren Seite
Sie haben Fragen zum Thema Cookies? Nutzen Ihre Webseiten Cookies oder möchten Sie deren Einstellungen überprüfen lassen? Bei Sicdata sind Sie bestens aufgehoben: Ganz gleich, ob Blogger, Online-Shop-Betreiber oder Kleinunternehmer – wir helfen Ihnen bei der Einhaltung der DSGVO und e-Privacy-Verordnung sowie der Optimierung von Cookie Einstellungen. Kontaktieren Sie uns noch heute, kostenlos und unverbindlich! Wir freuen uns auf Ihr Anliegen!
Autor: Jan Lauer
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