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Fehlt uns bald ein Daumen? Facebook tüftelt, User rätseln

Er gilt als DAS Statussymbol der digitalen Neuzeit: der Facebook-Daumen. Besser bekannt als Like-Button fasziniert und polarisiert er sowohl on- als auch offline. Glaubt man der Gerüchteküche, könnte der Global Player sein Aushängeschild allerdings schon bald niederlegen.

 

Der Wolf im Schafspelz?

Facebook zieht regelmäßig den Unmut etlicher Datenschützer auf sich. Auch Gerichte haben sich mittlerweile in Form von Bußgeldern im unteren fünfstelligen Bereich bis hin zu Strafzahlungen in Milliardenhöhe gegen den Global Player gestemmt. Doch die Marktmacht der größten „sozialen“ Plattform bleibt ungebrochen. Zugegeben, Facebook bietet allerlei Vorteile: Angefangen von der „alte-Freunde-wiederfinden“-Recherche über moderne Marketingmöglichkeiten bis hin zu Vernetzungsoptionen für Menschenrechtsbewegungen enthält die Zuckerberg-Sphäre zahlreiche Vorzüge. Doch die Kehrseite der Medaille sorgt für nicht weniger Aufsehen: Datenschützern sind Facebooks Algorithmus, Speicherwahn und Messenger-Verknüpfung seit Langem ein Dorn im Auge. Zuletzt erntete auch der Like-Button heftige Kritik und wurde vom EuGH auf den Prüfstand gestellt – Sicdata berichtete. Kritik der Luxemburger Richter: Der virtuelle Daumen gewähre Facebook einen zu großen Eingriff auf die Webseitengestaltung seiner Partner. Zudem sichere die „Gefällt-mir“-Verknüpfung dem Unternehmen tiefe Einblicke in das Surfverhalten von Mitgliedern sowie Nicht-Mitgliedern. Das Urteil, der Like-Button bedürfe einer Neu-Ausrichtung, zeigt bisweilen keine Auswirkungen und Facebook hat bereits Berufung eingelegt. Doch jüngsten Meldungen zufolge bahnt sich eine unverhoffte Lösung an.

 

Rückzug aus freien Stücken?

Neben einer vermeintlich unlauteren Datenabfrage durch den Like-Button bereitet Facebook ein weiteres hausgemachtes Problem zunehmend Schwierigkeiten: Seitdem Online- und Gaming-Sucht zu anerkannten Krankheiten zählen, erhält das Phänomen der digitalen (Zwangs-)Inszenierung in sozialen Netzwerken zunehmend Beachtung: Insbesondere User jüngerer Altersklassen scheinen zunehmend einem „Gefällt-mir“-Sammelwahn zu unterliegen. Dieser soll einige Betroffene bei „Misserfolgen“ in Depressionen mit teils dramatischen Auswirkungen gestürzt haben.

Nun wirkt es so, als ob Facebook die Gesundheit seiner Nutzer beachten wolle. Die Forscherin Jane Manchun Wong entdeckte erstmals eine Änderung in der Facebook-App, die es in Zukunft ermöglicht, Unternehmen, Personen oder Beiträge weiterhin zu „folgen“, jedoch nicht mehr zu „liken“. Zudem sehen User in der Beta-Version nicht mehr, wie viele Likes beziehungsweise Follower ein Post erhalten hat. Dies könnte dem Kampf ums digitale Eindruckmachen einen Riegel vorschieben – könnte. Problem: Die Anzahl der Follower soll weitgehend verborgen bleiben, doch der damit verknüpfte Streueffekt – das Geheimnis hinter Facebook – bleibt aufrechterhalten. Ebenso erblickt der Poster weiterhin die Anzahl der User, die den jeweiligen Beitrag kommentieren beziehungsweise folgen. Die Gier nach Likes mag demnach bald getilgt sein, durch die Zahl der Follower jedoch nahtlos ersetzt werden. Immerhin: Auch auf Instagram, ebenfalls ein Dienst von Facebook, wurden ähnliche Vorkehrungen getroffen – zum Schutz von Mobbingopfern. Allerdings lediglich in der kanadischen Web-Community.

 

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Die Like-Button-Debatte interessiert Sie? Sie möchten mehr über Facebooks Marktmacht erfahren? Oder Sie interessieren sich schlichtweg für Neuigkeiten aus der digitalen Welt? In unserem Blog sind Sie bestens aufgehoben! Wir halten Sie über Neuerungen im blauen Freundesnetzwerk ebenso wie über Entwicklungen des (digitalen) Justizsystems und aktuelle Trends auf dem Laufenden. Völlig kostenlos versteht sich. Wer noch tiefere Einblicke in das Thema Datenschutz erhalten möchte, darf sich jederzeit bei uns melden: Als Datenschutzbeauftragter in Solingen bieten wir maßgeschneiderte Lehrgänge für Unternehmen verschiedenster Größen an und haben mit unseren Awareness-Modulen ein umfangreiches Vorsorgepaket geschnürt, das Sensibilisierung, Beratung und Weiterbildung vereint.

 

Autor: Jan Lauer